Zug in München wegen 9-Euro-Ticket überfüllt: Polizisten bei Räumung angegriffen

Am Sonntagmorgen (26. Juni) leisteten zwei Reisende bei der Räumung eines überfüllten Zuges im Münchner Hauptbahnhof erheblichen Widerstand. Beide Personen wurden vorläufig festgenommen.

 

Tumult am Münchner Hauptbahnhof 

Die Deutsche Bahn hatte die Bundespolizeiinspektion München über einen überfüllten Zug am Hauptbahnhof informiert und um Unterstützung gebeten. Offenbar wollte ein Großteil der Passagiere den Zug mit dem 9-Euro-Ticket nutzen.

Unter den Reisenden, die den Zug verlassen mussten, befanden sich unter anderem eine 44-jährige Frau und ein 40 Jahre alter Mann. Beide reagierten aggressiv und uneinsichtig gegenüber den Beamten. Immer wieder störten sie die Maßnahme und kamen den mehrmals ausgesprochenen Platzverweisen nicht nach. Diese wurden deswegen "mittels unmittelbaren Zwangs in Form einfacher körperlicher Gewalt durchgesetzt", heißt es seitens der Polizei. 

 

Ermittlungen wegen tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte

Die 44-Jährige trat einer Beamtin mit dem Fuß gegen das Schienbein und beleidigte sie. Auch auf der Wache setzte sie ihre Beschimpfungen fort. Zudem filmte die Frau die Einsatzkräfte und teilte mit, die Aufnahmen auf Instagram zu veröffentlichen. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München wurde eine Blutentnahme sowie die Sicherstellung des Mobiltelefons angeordnet. Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen konnte die Frau die Wache verlassen. Gegen sie wird wegen Widerstand und tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte sowie Beleidigung und wegen eines Verstoßes gegen das Kunst- und Urhebergesetz ermittelt.

Der 40 Jahre alter Begleiter der Frau (dessen Atemalkoholmessung 1,33 Promille ergeben hatte) wurde nach Abschluss der Maßnahmen ebenfalls freigelassen. Die eingesetzten Beamten wurden, ebenso wie die beiden Störer der Amtshandlung, nicht verletzt und waren weiterhin dienstfähig.

 

Zu viele 9-Euro-Ticket-Reisende unterwegs

"Es liegt nahe, dass die Überlastung des Zuges aufgrund der hohen Anzahl an Inhabern von 9-Euro-Tickets entstand", so die Polizei. Eine genaue Anzahl über die Auslastung des Zuges und wie viele Personen von der Mitfahrt ausgeschlossen wurden, liegt nicht vor.

 

Titelbild: Thomas Barrat/Shutterstock.com
27.06.2022