Alles rund ums Thema Mann & Frau

Wer schläft besser? Männer oder Frauen?

Frauen schlafen schlechter, wenn der Mann daneben liegt, als wenn sie alleine schläft. Bei Männern ist es genau andersherum. Dr. Hans-Günter Weeß beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren klinisch und wissenschaftlich mit dem Schlaf und seinen Störungen. Er ist Leiter des Interdisziplinären Schlafzentrums am Pfalzklinikum Klingenmünster.

Forscher erklären sich damit, dass Frauen als soziales Wesen schon seit der Steinzeit für die Gruppe verantwortlich sind. Sie waren schon immer für die zuständig, die gepflegt werden mussten oder die Kranken. Schläft nun jemand neben der Frau, ist sie immer etwas hellhöriger in ihrem Schlaf, im Stand-By Modus sozusagen. Das führt zu einer gewissen Anspannung was die Schlafqualität schlechter macht, als wenn sie alleine schläft. In einer Situation also ist, in der sie sich nicht verantwortlich fühlt für andere.

Geht man in die Steinzeit zurück, war der Mann das Wesen, das in der Gruppe gejagt hat. Diese Erfahrung lehrte ihn, dass man in der Gruppe erfolgreicher ist und das die Männer besser geschützt sind. Wenn der Mann dann in der „Kleingruppe“ neben seiner Frau schläft, dann fühlt er sich genetisch bedingt geborgener und hat deshalb auch einen besseren Schlaf.

Warum ist ein Powernap gut?

Die meisten kennen es! Nach dem Mittagessen überkommt einen plötzlich eine bleierne Müdigkeit. Die Augen werden schwer, die Sätze auf dem Bildschirm verschwimmen und nur kurz die Augen zu schließen, wäre nur zu verlockend. Die klassische Nachmittagsmüdigkeit hat einen überkommen, manchmal auch unter Schnitzel- oder Suppenkoma bekannt. Ein Mittagsschlag hilft da Wunder. Kurz 10 oder 20 Minute die Augen zu schließen, reicht meist schon. Ansonsten schläft man sich zu müde, erklärt der Schlafforscher Dr. Hans-Günter Weeß, man komme sonst in Schlafstadien, die einen zu müde und antriebslos werden lassen. Ein kurzer und knackiger Mittagsschlaf führt zu einer besseren Leistungsfähigkeit, gesteigerter Aktivität und besserer Konzentration. Aber auch die Stimmung wird erheblich verbessert, möchten Arbeitgeber ausgeschlafene Mitarbeiter, sollten sie ihnen die Möglichkeit bieten einen kurzen Powernap zu halten.

In den letzten 100 Jahren, sind wir zu einer Non-Stop Gesellschaft geworden, was sich in den letzten Jahren durch Soziale Medien und die ständige Erreichbarkeit via Handy und E-Mail noch verschlimmert hat. Das bewirkt, dass wir uns weniger Zeit zum schlafen nehmen als früher. Der normale Schlaf – Wach – Rhythmus löst sich immer weiter auf und wir nehmen die Arbeit mit ins Bett.

Um einen möglichst guten Schlaf zu bekommen, rät Dr. Hans-Günter Weeß davon ab, die Snooze Taste zu stellen, stattdessen, den Wecker möglichst spät stellen und dann sofort aufstehen. Ansonsten reißt man sich durch unterschiedliche Wecker immer wieder von neuem aus dem Schlaf, wenn dieser alle paar Minuten klingelt.

Kann man Schlaf nachholen?

Schön wärs! Unter der Woche viel unterwegs sein und am Wochenende den verlorenen Schlaf dann nachholen. Aber funktioniert das auch?

Dr. Hans-Günter Weeß ist Schlafforscher am Pfalzklinikum Klingenmünster und beschäftigt sich mit allem was das Thema gesunden Schlaf angeht. Er sagt, dass mindestens 10% bis 20% unserer Gesellschaft an chronischer Schlaflosigkeit leiden und ständig übermüdet sind. Das liegt auch an unserer Schlafkultur. Wenn man wenig schläft, gilt man als tüchtig und fleißig und dynamisch. Langschläfer gelten als faul und werden mit Schimpfwörtern wie „Schlafmütze“ oder Faulpelz“ belegt. Das Sprichwort „Die Konkurrenz schläft nicht“, bringt dieses Problem auf den Punkt.

80% der Deutschen stehen morgens mit dem Wecker auf, das heißt sie beenden ihr wichtigstes Reparationsprogramm vorzeitig. Die meisten Menschen glauben, deshalb, dass sie den verlorenen Schlaf der Woche am Wochenende nachholen können. Dieser Glaube ist falsch. Der Forscher spricht davon sich zu „entmüden“, das heißt man ist wieder wacher und leistungsfähiger. Trotzdem hat man die ganze Woche sein wichtigstes Regenerations- und Reparationsprogramm, den Schlaf, vernachlässigt.

Als Beispiel führt Weeß an, das wenn man die ganze Woche nur Junkfood zu sich nimmt und sich am Wochenende dann gesund ernährt, das auch gesunde Ernährung ist. Bei Schlaf ist das genauso, der Mensch braucht regelmäßige und ausdauernde Erholung um gesund zu bleiben.